Herbstliche Bowl mit Kürbis-Falafel und Pilzen (vegan)

Der Herbst ist da – in seinen vollen Zügen. Mit seinem nussigen Duft, den bunten Blättern und dem gold-gelben Licht, das warm auf die langsam braun werdenden Wiesen fällt.

Der Herbst ist da!

Das ist auch die Zeit der heißen Getränke, der warmen Speisen, Zeit des Einkochens, Haltbarmachens und Sammelns. Und: Zeit des Kürbisses. Ja, der Kürbis ist DIE Stilikone des Herbstes. An den Straßenrändern stapelt sich das gelb-orange Fruchtgemüse (ja, das ist botanisch gesehen korrekt) in den verschiedensten Größen, die dort zum Kauf angepriesen werden. Ich mag ja Gemüse, das verschieden einsetzbar ist unglaublich gerne. Wie die Zucchini ist der Kürbis in der Küche wahnsinnig flexibel. In der Kürbis-Saison verwende ich ihn in den verschiedensten Gerichten. Da ich, wie ihr sicherlich schon herausgefunden habt, total auf Bowls stehe, darf der Kürbis in meiner Buddha Bowl nicht fehlen. Hokkaido mache ich wahnsinnig gerne in Spalten geschnitten im Backrohr. Dieses Mal hab ich ein Rezept mit Falafel ausprobiert und ich muss sagen: Das sind die beste Falafel, die ich je gegessen habe!

„Bist du eigentlich vegan?“

Sehr oft wurde mir schon die Frage gestellt, ob ich vegan bin. Es ist ein bisschen etwas geworden, das man ist und als Wertvorstellung vertreten muss. Ich halte nichts von Schwarz-Weiß-Denken, von in-die-Schublade-stecken und von einer zu vehementen Selbstidentifikation. Ich lebe nicht vegan. Die meisten meiner Bowls sind vegan und ich ernähre mich auch zum großen Teil vegan. Das mache ich, weil der Fleischverzicht meinem Körper wahnsinnig gutgetan hat und ich meinen Teil zu einer besseren Welt betragen will. Dieser Umwelt-Aspekt, mit dem der pflanzliche Lebensstil oft argumentiert wird, wird manchmal als „Totschlagargument“ bezeichnet. Dabei geht es gar nicht um Fleischesser gegen Fleisch-Verzichter. Es geht nicht darum, dass nur eine einzige Lebensweise oder Ernährung funktioniert. Ich selbst lebe vielleicht zu 80% vegan und es funktioniert für mich prima. Auch wenn du nur zu 60% oder 20% vegan lebst – das ist toll!

Es könnte so einfach sein

Manche sagen: „Mir ist ein gesunder Körper auch wichtig, aber ich könnte nie auf Käse verzichten“ und entscheiden sich deshalb gegen eine Ernährungsumstellung. Dabei könnte es so einfach sein: Verzichtet man zum Beispiel zum großen Teil auf viele Milchprodukte, isst aber trotzdem ab und zu einen feinen Käse von der Sennerei, ist das doch super. Ober viele denken: „Mir liegt die Umwelt am Herzen, aber ich könnte nie ohne Speck leben“. Kein Problem – du tust deinem Körper und der Umwelt schon wahnsinnig viel Gutes, wenn du andere verarbeitete Lebensmittel, insbesondere Fleischprodukte, weglässt und eben trotzdem noch deinen Speck isst. Man darf hier auch nicht vergessen, dass ein striktes „Nein“ für Fleischverzicht genauso extrem ist wie ein striktes „Ja“ zu einer veganen Ernährung, das oft kritisiert wird. Eine Meinung, die keine andere zulässt, ist doch nie zielführend. Es geht schließlich darum, dass DU mit deinen Entscheidungen glücklich bist und es mit dir selbst vereinbaren kannst. Und nicht zuletzt darum, dass du gesund bist.

Meine Erfahrung

Was ich dir allerdings wirklich ans Herz legen möchte, da ich es selbst erlebt habe: Wenn du unter Magen-Darm Problemen leidest, Hautprobleme hast oder dich in irgendeiner Weise nicht ganz fit fühlst, obwohl du deiner Meinung nach keinen Grund dazu hast, probiere eine Ernährungsumstellung. Ich kann gar nicht genug betonen, wie viel eine gesunde und für dich passende Ernährung ausmacht. Ernährung bestimmt so viel: Sie ist das beste Make-up, zeigt sich auf deiner Haut, beeinflusst deinen Krankheitsverlauf und ob du überhaupt an manchen Krankheiten erkrankst, bestimmt deine Fitness und deine Gedächtnisleistung. Ich könnte noch 100 andere Dinge aufzählen, die du mit deiner Ernährung beeinflussen kannst. Ich kenne viele Menschen, wirklich sehr viele Menschen, die an (chronischen) Magen-Darm Problemen leiden und sich auch darüber immer wieder beklagen. Das ist auch wirklich nichts Angenehmes. Ich finde sogar, dass solche Probleme wahnsinnig viel der Lebensqualität nehmen. Trotzdem weigern sich die meisten (die ich kenne), ihre Ernährung umzustellen, nicht einmal für eine gewisse Zeit lang.

Tu dir etwas Gutes

Was man durch ein paar Veränderungen erreichen könnte, würde so viel zu einem glücklicheren Leben beitragen. Von den Langzeitfolgen einer falschen Ernährung mal abgesehen. Das ist auch wirklich nicht nur aus der Luft gegriffen, dazu gibt es schon seit Jahren unglaublich viele Studien und Fallbeispiele. Deshalb: Du musst keine Hautprobleme haben (natürlich lässt sich nicht alles mit der Ernährung verändern), unter Magen-Darm Problemen leiden, ständig müde sein oder Heißhunger-Attacken haben. Es ist nicht normal, wenn du immer wieder Magenkrämpfe hast, dir oft schlecht ist oder du Sodbrennen hast. Bei mir hat sich der Verzicht auf Fleisch direkt auf mein Wohlbefinden ausgewirkt und ich hatte seit diesem Zeitpunkt nie wieder (ja, nie wieder) Magen-Darm Probleme. Auch das Reduzieren von Gluten merke ich deutlich. Das ist natürlich nicht bei jedem Menschen so. Für jeden funktioniert etwas anderes gut.

Ernährungsumstellung

Eine Umstellung der Ernährung bedeutet auch nicht immer zwangsweise, dass man auf Fleisch verzichten muss. Eine Ernährungsumstellung kann auch bedeuten, sich Low Carb zu ernähren, auf Milchprodukte zu verzichten, weniger Fleisch zu essen oder sich clean zu ernähren. Oder eben eine Mischung.

Aber: eine pflanzliche Ernährung ist wahnsinnig abwechslungsreich und spannend! Wenn du dich ein bisschen darüber informierst, welche Nahrungsmittel dir welche Inhaltsstoffe liefern und wofür diese in deinem Körper wichtig sind, dann entwickelst du automatisch ein Bewusstsein dafür. Es sollte dir dann leichter fallen, dich so zu ernähren, wie es für dich und deinen Körper gut ist.

Nun aber zurück zu dieser wahnsinnig tollen herbstlichen Bowl. Die hat alles, was der Herbst zu bieten hat: Pilze, Feigen, Pflaumen und Kürbis. Ich liebe diese Kombinationen.

Zutaten

Für die Bowl

  • 1 Tasse Quinoa
  • 1 Handvoll Salat
  • 1 Feige
  • 2 Kräutersaitlinge
  • 4-5 Champignons
  • 4-5 Karotten
  • 1 kleine Süßkartoffel
  • 4 Pflaumen
  • Olivenöl
  • Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Curry
  • Dattel-Sirup

Für das Dressing:

  • 4 EL Sojajoghurt
  • 1 EL Tahin
  • 2 EL Limettensaft
  • Salz
  • Pfeffer
  • Wasser

Zubereitung

Die Quinoa nach Anleitung kochen und den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Karotten, Süßkartoffel und Kürbis kleinschneiden. Den Kürbis mit etwas Olivenöl vermengen und auf ein Blech geben. Die Karotten und die Süßkartoffeln mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Curry marinieren und ebenfalls auf das Blech geben. Alles zusammen im Backrohr schmoren, bis das Gemüse weich ist. In der Zwischenzeit die Falafel vorbereiten: Dazu die Kichererbsen abgießen und im Mixer oder mit einer Gabel (das ist anstrengend) zu Mus verarbeiten.

Zwiebel und Knoblauch hacken und mit den Gewürzen, dem Ei (Flohsamenschalen) und den Kichererbsen vermengen.Den weichen Kürbis aus dem Ofen dazugeben und zu einem Brei verarbeiten. Dann kleine Kugeln oder Fladen formen und im Backrohr oder in der Pfanne herausbacken. Feige, Pilze und Pflaumen in Streifen schneiden. Die Pilze mit Petersilie, Öl, Salz und Pfeffer marinieren und kurz in der Pfanne anbraten. Herausnehmen. Die Pflaumen in die Pfanne geben und mit Dattel-Sirup karamellisieren. Salat in Streifen schneiden, mit dem Quinoa mischen und in eine Bowl geben. Die Pilze, Karotten, Süßkartoffeln, Pflaumen, die Feige und die Falafel darauf verteilen. Für das Dressing die Zutaten mischen (so viel Wasser, bis es die gewünschte Konsistenz hat) und darüber gießen. Mahlzeit!